PROJEKT
"Höhle" ist ein großes Thema in der Menschheitsgeschichte, denn wir alle sind "Kinder der Höhle", haben dort viel länger gewohnt als in selbst gebauten (Höhlen-)häusern.
Dieses Höhlendasein hat uns tief geprägt. Sein Spuren sind heute noch bei uns nachweisbar. In der Sprache, in unserem Verhalten, in unserer Psyche.
„Höhle“ ist daher für uns ein emotionales Thema, jeder hat eine Idee dazu, eine Empfindung, kaum jemanden lässt dieses Thema völlig kalt.
Kein Wunder, dass die Höhle „schon immer“ auch Thema der Kunst war. Nicht nur, dass die ältesten Kunstwerke der Welt aus Höhlen stammen, es war die Höhle auch immer selbst Gegenstand der Kunst. In der bildenden wie darstellenden Kunst, in Musik und Literatur gibt es zahllose Beispiele, Platons Höhlengleichnis ist ein Meilenstein der Philosophie.
Grund genug, sich mit den Empfindungen, die das Thema Höhle bei uns auslösen, einmal ganz persönlich zu beschäftigen, der „Höhle in mir“ ein wenig nachzuspüren.
So wie der Ariadnefaden den griechischen Helden Theseus aus dem Labyrinth des Minotaurus wieder zurück ans Licht führte, geleitete er auch die Besucher durch die Höhle – auf ihrer eigenen Suche … nach dem Unbekannten, nach dem Neuen, nach den Schätzen, nach sich selbst!
Peter Hofmann, der Initiator des Projektes, absolvierte 2022-2024 eine zweijährige Ausbildung an der Prager Fotoschule für künstlerische und angewandte Fotografie.
Für die Abschlussprüfung im März 2024 wählte er im Modul "Experimentelle Fotografie" bei Eckart Sonnleitner die Durchführung einer Ausstellung. Das 25-seitige Konzeptpapier zu dieser Ausstellung wurde in der Prüfung vorgelegt (Download als PDF).
Und so werkelten 8 Kunstschaffende der Neuen Künstlerkolonie Brannenburg, produzierten und verwarfen Ideen, besuchten gemeinsam Höhlen, skizzierten, malten, fotografierten, schraubten und hämmerten ... und schufen als Künstlerkollektiv ein außergewöhnliches Projekt.
Das Ergebnis des künstlerischen Prozesses war eine begehbare Installation, ein mit Stoffen komplett schwarz ausgekleideter Raum, den die Besucher mit Taschenlampen erforschen konnten. So ließen sich die 15 ausgestellten Kunstobjekte einmal ganz anders betrachten, man konnte sie suchen - erkunden und im Detail ergründen. Nur alle zusammen konnte man nicht sehen.
Eine neue Kunsterfahrung!